Experten-Gremium begrüßt Vorschläge zur Erweiterung des Rechnungsstandards und verabschiedet gemeinsame Ziele
Der unter der Schirmherrschaft der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer stehende, deutsch-französische Workshop zur Standardisierung der elektronischen Rechnungsstellung war ein voller Erfolg: 30 hochkarätige Vertreter aus Politik und Wirtschaft beider Länder tauschten sich intensiv über die technischen, gesetzlichen sowie wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aus und beschlossen gemeinsame Maßnahmen für die Zukunft.
Im Rahmen des zweitägigen Treffens, das in der eurodata-Zentrale in Saarbrücken stattfand, informierten sich die Spezialisten gegenseitig über die Erfahrungen, die sie bisher zum elektronischen Rechnungsstandard gesammelt haben. Im Fokus stand dabei vor allem die für beide Länder sehr wichtige Automobilbranche. Vertreter des VDA (Verband deutscher Automobilindustrie) und von Galia (Verband französischer Automobilhersteller) legten anhand von Praxisbeispielen dar, wie sich die elektronische Rechnungsstellung in ihrem Business umsetzen lässt.
Langjährige Erfahrungen hinsichtlich eines elektronischen Rechnungsstellungstandards sowie konkrete Anregungen brachte auch der eurodata-Vorstandsvorsitzende Uwe Richter ein: „Wir arbeiten seit über 10 Jahren mit einem, dem ZUGFeRD sehr ähnlichen Verfahren. Basierend darauf haben wir einen Vorschlag zur Erweiterung des ZUGFeRD-Formats gemacht und den Workshop-Teilnehmern vorgestellt.“ Dieser Vorschlag, der von den Experten begrüßt wurde, befasst sich mit einem sog. „custom defined field“, das den anwendenden Unternehmen die Möglichkeit bietet, individuelle oder länderspezifische Ausprägungen zu integrieren.
„Ich bin stolz, dass die Verantwortlichen der nationalen Foren aus Deutschland und Frankreich an diesem Workshop teilgenommen und ihn so intensiv gestaltet haben“, sagt Stefan Engel-Flechsig vom Forum für elektronische Rechnungstellung Deutschland (FeRD). „Wir konnten wichtige Vereinbarungen zur Weiterentwicklung eines einheitlichen elektronischen Datenformats zur Rechnungstellung treffen und werden diese bei unserem nächsten Workshop weiter vorantreiben.“ So stimmten die Experten überein, einen gemeinsamen Weg zur hybriden Rechnungsstellung zu verfolgen, sich diesbzgl. eng mit der Automobilindustrie abzustimmen und den fachlichen Austausch mit der öffentlichen Verwaltung in beiden Ländern zu forcieren.
„Die Idee dieser Tagung hat sich bewährt“, sagt Engel-Flechsig. „Vor allem der unmittelbare Erfahrungsaustausch zwischen den Experten beider Länder ist außerordentlich erfolgsversprechend. Auf dieser Vertrauensbasis können wir hervorragend weiterarbeiten und uns im Interesse von Politik und Wirtschaft für die Umsetzung und Einführung eines einheitlichen elektronischen Rechnungsstandards engagieren.“
Den nächsten Workshop-Termin haben die Experten bereits für den Herbst 2015 terminiert.
FeRD
FeRD ist die nationale Plattform von Verbänden, Ministerien und Unternehmen zur Förderung der elektronischen Rechnung in Deutschland. Das Forum wurde unter dem Dach der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung (AWV) gegründet FeRD hat ein gemeinsames übergreifendes Format für elektronische Rechnungen erarbeitet, das für den Rechnungsaustausch zwischen Unternehmen, Behörden und Verbrauchern genutzt werden kann und den Austausch strukturierter Daten zwischen Rechnungssteller und Rechnungsempfänger ermöglicht („ZUGFeRD“ Format). Das ZUGFeRD-Format besteht aus einem Rechnungsbild (dem augenlesbaren, sichtbaren Teil der PDF-Datei) und den in die PDF-Datei eingebetteten Rechnungsdaten im standardisierten XML-Format. Dieses Datenformat entspricht den Anforderungen der internationalen Standardisierung und kann auch im grenzüberschreitenden europäischen und internationalen Rechnungsverkehr aufgenommen und angewendet werden. Informationen: www.ferd-net.de; Kontakt: Stefan Engel-Flechsig. , Tel: 0228/28982-253